Eine Juristische Gesellschaft für Schleswig-Holstein

Kiel – Für den gestrigen Abend hatten die Präsidentin des Oberlandesgerichts Uta Fölster und der Direktor des Landtages Prof. Dr. Utz Schliesky zur Gründung der „Schleswig-Holsteinischen Juristischen Gesellschaft (SHJG)“ im Landeshaus eingeladen. Bundesweit existieren zahlreiche regionale Juristengesellschaften. Schleswig-Holstein bildete insofern einen landesweiten „weißen Fleck“. „Mit der Gründung dieser Vereinigung beseitigen wir diesen Standortnachteil und stellen die Rolle des Rechts in der Gesellschaft stärker heraus – und dies ist in heutiger Zeit auch erforderlich“, betonte Schliesky, der zum ersten Präsidenten der SHJG gewählt wurde.

Die Gesellschaft soll der Vernetzung der Juristinnen und Juristen im Lande dienen; Fölster, die Vizepräsidentin der jungen Vereinigung, hob hervor, dass die Gesellschaft daher – anders als die meisten anderen vergleichbaren Vereinigungen – nicht auf einen Justiz- oder Universitätsstandort beschränkt sei. „Der Verein soll als Bindeglied zwischen den in Wissenschaft, Justiz, Anwaltschaft, Politik, Wirtschaft und Verwaltung tätigen Juristinnen und Juristen dienen und ein Forum für einen steten Dialog bieten.“

Die Juristische Gesellschaft will zur Förderung der Berufsbildung Vortrags- und Diskussionsveranstaltungen organisieren, die den Mitgliedern und Gästen fachliche und fachübergreifende Anregungen vermitteln. Auch die persönliche Vernetzung der Mitglieder ist ein zentrales Anliegen der Gesellschaft, die zwar zunächst in einem kleinen Kreis ausgewählter Persönlichkeiten gegründet wurde, jetzt aber einen großen Kreis Interessierter ansprechen möchte. „Wir wollen gerade auch jüngere Juristinnen und Juristen, die noch am Anfang ihrer beruflichen Tätigkeit im Lande stehen oder auf andere Weise eine besondere Verbindung zu Schleswig-Holstein aufweisen, ansprechen und ermutigen, dem Verein beizutreten“, so Schliesky. Im Übrigen können aber auch Nichtjuristen oder Vereinigungen mit einem besonderen Interesse an den Staats- und Rechtswissenschaften ordentliche oder fördernde Mitglieder des Vereins werden.

Den ersten Vorstand des Vereins bilden neben Schliesky und Fölster, der Dekan der Rechtswissenschaftlichen Fakultät Prof. Dr. Alexander Trunk, Präsident des Landesverfassungsgerichts Dr. Bernhard Flor, Präsidentin des Landessozialgerichts Dr. Christine Fuchsloch, Bundesjustizminister a.D. Prof. Dr. Edzard Schmidt-Jortzig, Präsident der Schl.-Hol. Rechtsanwaltskammer Michael Prox, stellv. Hauptgeschäftsführer der IHK zu Kiel Rainer Bock, Leiter des Stabsbereichs im Justizministerium Dr. Dr. Jan Backmann sowie Referentin im Wissenschaftlichen Dienst des Landtages Dr. Anika D. Luch.